Um Ihren Aufenthalt im St. Elisabethen-Krankenhaus gerade rund um einen operativen Eingriff so schmerzfrei wie möglich zu gestalten, kommen neben der Allgemeinanästhesie oder Vollnarkose auch andere Narkoseverfahren zur Anwendung:
Im Folgenden möchten wir Ihnen Einblicke in die verschiedenen Narkoseverfahren geben:
In der Geburtshilfe gibt es die Möglichkeit, den Wehenschmerz stark zu reduzieren oder einen Kaiserschnitt im wachen Zustand schmerzfrei zu ermöglichen.
Unter anästhesiologischer Leitung wird auf der operativen Intensivstation postoperativ schwerstkranke Patienten nach den neuesten wissenschaftlichen Richtlinien zur Beatmungstherapie, Herzkreislauf-Überwachung und Nierenersatztherapie versorgt.
Bei einer Vollnarkos (Allgemeinanästhesie) wird durch die kombinierte Gabe von Schlafmittel (Narkotika, Hypnotika) und Schmerzmittel (Opioide = Morphin ähnliche Stoffe) ein künstlicher Tiefschlaf erzeugt. Das Bewusstsein und die Schmerzempfindung des ganzen Körpers sind vorübergehend ausgeschaltet.
Die sogenannte Narkoseeinleitung beginnt damit, dass über eine Venenverweilkanüle (beispielsweise auf dem Handrücken oder in der Ellenbeuge) ein schnell wirkendes Schlafmittel und Schmerzmittel gespritzt werden. Der Patient schläft ruhig ein. Die Wirkung dieser Mittel hält allerdings nur einige Minuten an, daher wird die Narkose während des operativen Eingriffes durch weitere Zufuhr von Narkotika und Schmerzmitteln aufrechterhalten. Dies kann entweder über die Vene erfolgen (intravenöse Anästhesie) oder über gasförmige Anästhetika (Inhalationsanästhesie), die dem Patienten mit der Atemluft zugeführt werden.
Bei einigen Operationen sind noch weitere Vorbereitungsmaßnahmen erforderlich. Möglicherweise legen wir Ihnen einen zentralen Venenkatheter (ZVK) in eine Halsvene oder in eine Vene unter dem Schlüsselbein oder einen Messkatheter in eine Arterie an der Hand. Dann sind unsere Narkosevorbereitungen abgeschlossen und die Operation beginnt.
Ein engmaschiges Standardmonitoring während der gesamten Narkose umfasst die kontinuierliche Beobachtung aller wichtigen Herz-, Kreislauf- und Atemparameter. Die Kontrolle darüber hat der anwesende Anästhesist.
Moderne Medikamente ermöglichen es, Schlaftiefe, Schmerzausschaltung und Muskelerschlaffung der jeweiligen Situation anzupassen und den Patienten nur Minuten nach dem Eingriff schmerzfrei und in der Regel ohne Übelkeit aufwachen zu lassen.
Nicht bei allen Eingriffen muss ein Patient eine Vollnarkose bekommen, manchmal reicht die Betäubung eines Körperteiles, wie Arm oder Bein aus, um eine schmerzfreie Operation zu ermöglichen (periphere Regionalanästhesie).
Auch bei oberflächlichen Eingriffen am Unterbauch oder Geburten ist es möglich, durch eine rückenmarksnahe Anästhesie (Spinalanästhesie) den gewünschten Bereich völlig schmerzfrei zu halten und den Patienten dabei wach zu lassen.
Bei größeren Operationen an der Lunge, den Bauchorganen oder bei Ersatz eines großen Gelenkes sind postoperativ stärkere Schmerzen zu erwarten, die den Patienten daran hindern, sich zu bewegen oder tief durchzuatmen. Dies würde den Heilungsprozess verlangsamen. In diesen Fällen ist es sinnvoll, Vollnarkose und Regionalanästhesie (Periduralanästhesie) zu kombinieren und nach der Operation durch kontinuierliche Gabe von Lokalanästhetikum das Schmerzempfinden für die ersten Tage nach der Operation auszuschalten.