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Einzigartige Kombination aus KI und innovativer Markierungstechnik ermöglicht präzisere und gewebeschonendere Lungenkrebs-OPs

St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt, 09.10.2025

St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt etabliert einzigartige Kombination aus innovativer Markierungstechnik und KI-gestützter OP-Planung.

Am St. Elisabethen Krankenhaus Frankfurt hat ein interdisziplinäres Ärzteteam um Univ.-Prof. Dr. med. Waldemar Schreiner, Chefarzt der Thoraxchirurgie und Leiter des Universitären Thoraxzentrums Frankfurt, und Dr. med. Sammy Onyancha, Sektionsleiter Interventionelle Pneumologie, eine neuartige Kombination aus bronchoskopischer ICG-Coil-Markierung und KI-gestützter 3D-Rekonstruktion in der Behandlung von Lungentumoren etabliert. Das Verfahren gilt als wegweisend für die präzise und gewebeschonende Resektion und wird in dieser Form in Deutschland bislang nur in Frankfurt eingesetzt.

„Wir ermöglichen es dem Team von Prof. Dr. Schreiner, Tumore sicher zu finden und zu entfernen. Auch dann, wenn sie weder sichtbar noch eindeutig tastbar sind“, erklärt Dr. Onyancha. „Der große Vorteil: Wir können minimalinvasiv arbeiten und trotzdem präzise. Das schont gesundes Lungengewebe und senkt das Risiko für die Patienten deutlich.“ 

Ohne exakte Lokalisation sind Chirurg:innen oft gezwungen, mehr gesundes Lungengewebe zu entfernen oder den Eingriff auf eine offene Thorakotomie auszuweiten mit Folgen für die Erholung und Lebensqualität. Aktuelle Studien zeigen: In rund 6 bis 7 Prozent der minimalinvasiven Lungenoperationen muss der Eingriff ausgeweitet oder auf eine offene Operation umgestellt werden allein weil der Tumor während des Eingriffs nicht sicher gefunden werden kann. In älteren Untersuchungen lagen diese Quoten sogar deutlich höher.

„Mit der ICG-Coil-Methode vermeiden wir solche Situationen“, erklärt Dr. Onyancha. „Wir können selbst kleinste Tumoren sicher lokalisieren.“ 

Das Team um Dr. Onyancha markiert kleine Lungentumore vor der Operation mit speziellen Coils, die mit dem fluoreszierenden Farbstoff ICG beschichtet sind. Unter Infrarotlicht wird der Tumor so im Operationssaal sichtbar, auch noch bis zu 14 Tage nach der Markierung. Für die Thoraxchirurgie bedeutet das ein neues Maß an Sicherheit.

Die genaue OP-Planung wird von Prof. Schreiner, Univ. Doz. Dr. Hollaus und Dr. Lonnes anhand von einer KI-gestützten 3D-Rekonstruktion der Lunge durchgeführt: Aus normalen CT-Bildern generiert die Software ein detailgetreues dreidimensionales Modell mit einer sehr präzisen Tumorlokalisation. Damit lassen sich Gefäße, Bronchien und anatomische Varianten genau darstellen. So sinkt das Risiko, versehentlich ein Blutgefäß mit atypischem Verlauf zu verletzen. Die Operation kann dadurch präziser geplant, schneller durchgeführt und für die Patient:innen sicherer gemacht werden.

 „Die Kombination aus ICG-Markierung und 3D-Rekonstruktion ermöglicht Eingriffe, die bislang nur schwer oder sehr zeitintensiv waren“, betont Prof. Schreiner. „Was früher eine große Resektion erfordert hätte, können wir heute durch die genaue Lokalisierung segmentgenau und gewebeschonend operieren.“

Die Innovation ermöglicht es, statt eines ganzen Lungenlappens häufig nur ein Segment zu entfernen. Das bedeutet weniger Gewebeverlust, schnellere Erholung und bessere Chancen für eine mögliche Zweitoperation im Falle eines erneuten Tumors. 

„Wir sind die erste Klinik in Deutschland, die diese kombinierte Technik erfolgreich etabliert hat, sie konsequent einsetzt und zugleich die erste, die dazu Fallserien ohne Robotersystem veröffentlicht hat“, erklärt Prof. Schreiner.

Mit der Einführung dieses Verfahrens stärkt das St. Elisabethen Krankenhaus seine Rolle als Zentrum für hochspezialisierte minimal-invasive Thoraxchirurgie und interventionelle Pneumologie und bietet Patient:innen in Frankfurt und in Umgebung eine Versorgung auf internationalem Niveau.

Pressemeldung zum Download

Kontakt

Univ.-Prof. Dr. med. Waldemar Schreiner, MHBA
Chefarzt Thoraxchirurgie
Leiter Universitäre Thoraxzentrum Frankfurt (UTF)

Dr. med. Sammy Onyancha
Sektionsleiter Interventionelle Pneumologie

T 069 7939-7600

thoraxzentrum-frankfurt@artemed.de

Studien

Fiorelli A, Forte S, Santini M, Petersen RH, Fang W: Did conversion to thoracotomy during thoracoscopic lobectomy increase post-operative complications and prejudice survival? Results of best evidence topic analysis. Thorac Cancer. 2022.

Suzuki K, Nagai K, Yoshida J, Ohmatsu H, Takahashi K, Nishimura M, Nishiwaki Y: Video-assisted thoracoscopic surgery for small indeterminate pulmonary nodules: indications for preoperative marking. Chest. 1999.

Imperatori A, Nardecchia E, Cattoni M, et al.: Perioperative identifications of non-palpable pulmonary nodules: a narrative review. J Thorac Dis. 2021.

 

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