Im Bereich der Speiseröhren- und Magentumorchirurgie, besitzt das St. Elisabethen-Krankenhaus eine bundesweit führende Stellung. Unser Leiter der Speiseröhren- und Magentumorchirurgie Univ.-Prof. Dr. med. Arnulf Hölscher gilt weit über die Grenzen Deutschlands hinaus als Koryphäe seines Fachgebiets und bringt eine jahrzehntelange Expertise mit.
Das Hauptsymptom für Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom) ist eine Schluckstörung. Diese beginnt meist dezent zunächst für feste Speisen und ist oft wechselnd in der Ausprägung. Das Problem beim Schlucken kann von leichtem Fremdkörpergefühl bis zum Steckenbleiben von Nahrung reichen. Die Patienten haben oft eine langjährige Vorgeschichte mit Medikamenten-Einnahme wegen Sodbrennen durch vermehrten Säurerückfluss (Reflux) vom Magen in die Speiseröhre (Ösophagus). Durch diesen gesteigerten Reflux entsteht eine Entzündung in der Schleimhaut der unteren Speiseröhre, die zum Zellumbau sog. Barrett-Ösophagus und später zur Krebsentwicklung führen kann sog. Adenokarzinom.
Andere Ursachen für Speiseröhrenkrebs besonders für das sog. Plattenepithelkarzinom, die zweithäufigste Krebsform in diesem Organ, sind Rauchen und gesteigerter und regelmässiger Alkoholgenuss.
Ösophaguskarzinome sind insgesamt selten, sie treten nur bei ca. 10 von 100 000 Einwohnern pro Jahr auf und betreffen vorwiegend Männer. Die o.g. Adenokarzinome der Speiseröhre (sog. Barrett-Karzinome) sind jedoch deutlich am zunehmen, sie haben die höchste Zuwachsrate aller bösartigen Tumore.
Magentumoren sind im Vergleich zu Ösophagustumoren insgesamt häufiger, aber die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen geht in den westlichen Ländern deutlich zurück.
Magenkrebs (Magen Karzinom) verursacht zunächst wenig uncharakteristische Symptome im Oberbauch. Nur wenn der Tumor am Eingang oder Ausgang des Magens wächst, können durch eine zunehmende Engstellung Schluckbeschwerden, Völlegefühl oder Erbrechen auftreten. Die Ursachen von Magenkrebs sind nicht genau geklärt. Ein Faktor kann eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) durch bakterielle Besiedlung mit Helicobacter Pylori sein.
Wichtig ist die frühzeitige Abklärung auftretender Symptome und nicht das Abwarten.
Sowohl unsere Chefärztin der Gastroenterologie, Prof. Dr. med. Andrea Riphaus, als auch unser Leiter der Magen- und Speiseröhrentumorchirurgie, Univ.-Prof. Dr. med. Arnulf H. Hölscher, wurden mehrfach mit dem Qualitätssiegel der FOCUS-Ärzteliste ausgezeichnet. Darüber hinaus beschenigt auch die neueste Studie der F.A.Z. unserer Allgemein- und Viszeralchirurgie unter Chefarzt Dr. Breithaupt Bestnoten. Hessenweit belegen wir Platz 2 der Chirurgie-Abteilungen.
Die notwendigen Untersuchungen umfassen immer eine Spiegelung (Gastroskopie) der Speiseröhre, des Magens und des Zwölffingerdarms (Duodenum), der an den Magen anschliesst. Aus verdächtigen Stellen wird eine Gewebeprobe entnommen und vom Pathologen untersucht. Dieses erbringt die genaue Diagnose. Zusätzlich wird eine endoskopische Ultraschalluntersuchung (Endosonographie) durchgeführt mit der die genaue Eindringtiefe des Tumors in der Wand bestimmt wird. Weiterhin wird eine Computertomographie (CT) von Bauch, Brustkorb und Hals ausgeführt, um die Tumorausdehnung in Relation zu den Nachbarorganen zu sehen und Metastasen in Lymphknoten und anderen Organen zu erkennen. Bei hohem Tumorsitz muss evtl. auch eine Luftröhrenspiegelung (Bronchoskopie) gemacht werden, da der Ösophagus direkt hinter der Luftröhre und nahe den grossen Bronchien liegt. Bei entsprechenden Verdachtsmomenten im CT ist zum Teil auch eine Bauchspiegelung (Laparoskopie) angezeigt.
Nach der Diagnostik steht die genaue Lage und das Stadium des Tumors sog. TNM Stadium ( T=Tumor, N=Noduli/Lymphknoten, M=Metastasen) fest. Weiterhin wird die funktionelle Belastungsfähigkeit für eine evtl. Operation, Chemotherapie oder Bestrahlung überprüft. In einer interdisziplinären Tumorkonferenz wird mit allen wichtigen Fachvertretern zusammen entschieden, welche Behandlungsform für den Patienten am besten ist. Dabei orientiert man sich an sog. Leitlinien der Fachgesellschaften.
Am günstigsten ist es, wenn der Tumor in der Speiseröhre oder im Magen auf die oberflächlichste Schicht der Schleimhaut (Mucosa) beschränkt ist (T1m). Bei einem solchen Frühkarzinom kann oft eine vollständige Abtragung allein über das Endoskop (endoskopische Resektion) ausgeführt werden, da ein Lymphknotenbefall in der Regel nicht vorliegt. Bei tieferem Einwachsen des Tumors in die darunter liegende Zellschicht (Submucosa, T1sm) oder in die Muskulatur (T2) besteht ein erhöhtes Risiko von Lymphknotenbefall, so das eine Operation erforderlich ist, bei der die umgebenden Lymphknoten mit entfernt werden.
Ist der Tumor durch die ganze Wand gewachsen (T3 oder T4) sollte eine Vorbehandlung mit Strahlenchemotherapie oder Chemotherapie erfolgen und danach die Operation (multimodale Therapie). Dieses hat das Ziel den Tumor mit den Lymphknotenmetastasen zu verkleinern und danach besser komplett entfernen zu können.
Beim Plattenepithelkarzinom der Speiseröhre hat eine Strahlentherapie kombiniert mit einer Chemotherapie den besten Effekt (CROSS Protokoll). Beim Adenokarzinom des Ösophagus kann entweder diese präoperative Strahlenchemotherapie oder eine alleinige Chemotherapie (FLOT-Protokoll) angewendet werden. Beide Verfahren haben etwa gleich gute Ergebnisse.
Beim fortgeschrittenen Magenkarzinom ist nur die Chemotherapie bewährt.
Gut abgegrenzte gutartige Tumoren der Speiseröhre sog. Leiomyome können oft in minimalinvasiver Technik durch den Brustkorb ausgeschält (enucleiert) werden ohne das ein Teil des Ösophagus entfernt werden muss.
Am Magen gibt es ebenfalls solche gutartigen Tumoren oder sog. semimaligne (halb bösartige) Tumoren wie Gastrointestinale Stromatumoren (GIST). Diese können meist minimalinvasiv mit nur einem kleinen Magenanteil entfernt werden so das es nur zu einer geringen Verkleinerung des Magens kommt.
Divertikel der Speiseröhre sind gutartige Erkrankungen und treten selten auf. Die häufigsten sind am Eingang in den Ösophagus am Hals lokalisiert und können durch einen kleinen Schnitt an der linken Halsseite entfernt werden.
Divertikel der Brustspeiseröhre sind sehr selten und können oft minimalinvasiv durch den Thorax operiert werden.
Univ.-Prof. Dr. med. Arnulf H. Hölscher
Leiter Speiseröhren- und Magentumorchirurgie
Facharzt für Allgemein, Viszeral- und Thoraxchirurgie
Sprechzeiten:
nach Vereinbarung
T: 069 7939 - 2222
arnulf.hoelscher@artemed.de
(Quelle: Univ.-Prof. Dr. med. Arnulf H. Hölscher, www.zmsk.de)